Anleitung ChessBase 18

Fehlerreport

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Der Fehlerreport analysiert die taktischen Fähigkeiten eines Spielers, indem er die Anzahl, Größe und Art der Fehler in den zur Analyse ausgewählten Partien untersucht. Auf dieser Partienbasis wird eine sogenannte Fehler-Elo berechnet, die bei etwa 70 Prozent der Spieler relativ nah an deren tatsächlicher Elozahl liegt.

 

Liegt die berechnete Fehler-Elo deutlich unter der realen Elozahl, kann dies darauf hinweisen, dass gezieltes Training im Bereich der Variantenberechnung und taktischen Mustererkennung zur Verbesserung der Spielstärke beitragen kann. Der Fehlerreport ermöglicht so eine gezielte Identifizierung von Schwächen in der taktischen Entscheidungsfindung und hilft, spezifische Trainingsmaßnahmen zur Optimierung der Spielleistung abzuleiten.

 

Die Funktion Fehlerreport können Sie direkt im Spielerindex abrufen.

 

Fehlerreport

 

Markieren Sie den Spieler in der Liste dessen Partien Sie für die Analyse prüfen wollen. Alternativ können Sie innerhalb einer Partienliste Listeneinträge=Partien markieren, die Sie per Rechtsklick aus dem Kontextmenü mit der Funktion Fehlerreport überprüfen wollen.

 

Beispiel

 

 

Der Fehlerreport liefert vier Graphen:

 

Fehlergröße und Komplexität: Es gibt einen strengen Zusammenhang zwischen der Komplexität/Schärfe einer Stellung und der mittleren Fehlergröße. Intuitiv ist das klar, doch überrascht die Eindeutigkeit. Wer schlecht rechnet, greift natürlich in scharfen Stellungen heftiger daneben, entsprechend steiler ist dann die Fehlerkurve. Bei den absoluten Topspielern und im Fernschach ist die Kurve nahezu horizontal.

 

 

 

 

Häufigkeit der Fehlergrößen: Zeigt, wie oft eine bestimmte Fehlergröße vorkommt. In Abständen von 100 Zentibauern. Es liegt auf der Hand, dass starke Spieler weniger häufig große Fehler machen.

 

Relevanz fürs Ergebnis: Es macht einen Unterschied, ob nach einem Fehler eine Gewinnstellung gewonnen bleibt oder eine schlechte Stellung aufgabereif wird. Diese Statistik teilt die Fehler in ihre Auswirkungen aufs Ergebnis ein. Es gibt Spieler, die in guter Stellung ungenau spielen und in schlechter Stellung sehr aufmerksam sind und umgekehrt.

 

Fehlerkontext: Zeigt weitere Zusammenhänge auf, in denen Fehler passieren. Es gibt Unterschiede bei Fehlern zwischen stärkeren oder schwächeren Spielern. Unterschiede zwischen Fehlern in Endspiel oder Mittelspiel. Wer angegriffen wird, macht mehr Fehler als der Angreifer.

 

Der Fehlerreport eignet sich in Grenzen zur Erkennung von Engine-Einsatz. Die Fehler-Elo ist dann ungewöhnlich hoch. Die Komplexitätslinie (erste Grafik) wird waagerecht oder abfallend, weil die Fehlergröße unabhängig vom Schwierigkeitsgrad der Stellung ist. In Schnellpartien wird das deutlicher.

 

Hinweis: Der Fehlerreport muss fast jeden Zug einer Partie mit einer Engine analysieren. Für „richtige“ Analysen würde das Minuten pro Partie brauchen. Der Fehlerreport macht extrem kurze, parallel gestartete Suchen und drückt damit die Analysezeit auf wenige Sekunden. Das ist jedoch naturgemäß immer ungenau. Daher werden starke Spieler z.B. tendenziell etwas niedrig bewertet.

 

Wer Computerpartien mit dem Fehlerreport analysiert vergleicht ein Engineergebnis von etwa Tiefe 12 mit Tiefe 30. Die Fehler liegen dann eher in der Analyse als in der Partie. Dennoch wird die flache Steigung der Komplexitätsgerade sofort auffallen.

 

Tipp: Es ist möglich mehrere Spieler auf einmal auswerten. Sortieren Sie dazu den Spielerindex, z.B. nach Spalte Elo oder Partienzahl, damit wichtige Spieler oben stehen. Mehrere Spieler auswählen (Strg-Klick), dann den Fehlerreport starten. Alternativ können Sie mehrere gewünschte Spieler in eine neue Datenbank kopieren und auf dieser alle Spieler im Spielerindex für diese Analyse auswählen.

 

Hinweis: Es werden immer nur die letzten 100 Partien klassischer Bedenkzeit pro Spieler analysiert. Partien in denen der Spieler jünger als 16 Jahre war, werden ignoriert.

 

Siehe auch Stilreport ....