Tiefe Stellungsanalyse
Die meisten Schachspieler analysieren ihre Partien interaktiv. Sie probieren Varianten auf dem Brett und lassen diese durch mitlaufende Engines bewerten. Das hat in der Eröffnungsarbeit den Vorteil, dass man mit den Motiven der Stellung vertraut wird. Nicht immer reicht jedoch die Zeit, die Engine dabei in sichere Rechentiefen vordringen zu lassen. Das Gegenmodell ist die unbeaufsichtigte Analyse, bei der eine Engine sehr lange an derselben Stellung rechnet.
Hier hilft die tiefe Analyse.
Brettfenster - Analyse - Tiefe Analyse
Bei der tiefen Analyse erzeugt eine einzelne Engine einen geordneten Variantenbaum.
Man lässt diese Analyse beliebig lange laufen. Je länger die Laufzeit, desto stichhaltiger die angezeigten Varianten. Weiterhin wird die Schachtelungstiefe mit der Laufzeit etwas größer, jedoch nicht beliebig komplex, damit das Ergebnis übersichtlich bleibt. Varianten, die sich bei höherer Rechentiefe nicht bestätigen, werden automatisch entfernt. So entsteht eine Kommentierung mit Analyse der wichtigen Kandidatenzüge. Diese Funktion ist eine Verbesserung der tiefen Stellungsanalyse in Fritz, weil sie ohne Zeitvorgabe unendlich lange läuft und den Variantenbaum dynamisch mit fortschreitender Tiefe umbaut. Nachdem die Funktion gestartet wurde, rechnet das Programm unendlich lange und erzeugt einen Analysebaum der besten Kandidaten und Gegenzüge. Der Baum ändert sich dynamisch, schwächere Varianten fallen mit der Zeit wieder fort.
Das Programm analysiert Kandidatenzüge und führt dann die besten Züge zur weiteren Analyse aus, so wie es ein Mensch mit Engine machen würde. Dabei entsteht ein Variantenbaum, der sich von Durchgang zu Durchgang verändert. Bei jedem Durchgang steigt die Rechenzeit.
In der Notation erscheinen Varianten in grau, die im aktuellen Durchgang nicht mehr bestätigt wurden. Falls eine Variante zwei Durchgänge lang nicht bestätigt wird, verschwindet sie aus der Notation, damit immer nur die stärksten Fortsetzungen analysiert und angezeigt werden.
Während des Rechenvorgangs haben Sie folgende Möglichkeiten, um die Tiefenanalyse zu beeinflussen.
Prozess anhalten: Damit stoppen Sie die Analyse und können das Ergebnis als separate Partie speichern oder die vorhandene Notation ersetzen.
Cloud Engines öffnen: Sie können in die laufende Tiefenanalyse Cloud Engines hinzuschalten um die Analyse weiter zu verfeinern. Damit greift die Funktion auf parallel laufende Engines zu.
Eine andere Engine („Analysesteuerung“) führt die Kandidatenzüge aus und erzeugt damit einen Variantenbaum. In der Darstellung wird diese Funktion von der Fritz 13 Engine übernommen.
Die zusätzliche geladenen Cloud Engines berechnen gleichzeitig Antworten auf die Kandidatenzüge, die dann ebenfalls ohne Zeitverlust übernommen werden. Im Beispiel führt diese Funktion die Houdini Engine durch.
In der Titelzeile des Enginefensters wird die Funktion der Engine klar gekennzeichnet.
Die Kandidatenengine läuft im Multivariantenmodus weil sie vertieft mehrere Zugkandidaten berechnet.
Während die Tiefenanalyse läuft können zusätzliche Engines über den Cloud Server zugeschaltet werden, ohne die Analyse zu stören. Diese übernehmen dann automatisch die richtigen Rollen. Fallen Cloudengines aus, läuft die Analyse ungestört weiter, sofern man mit einer lokalen Steuerengine arbeitet.
Durchgang überspringen: Damit überspringen Sie eine Analysestufe und erhöhen die Rechnezeit und damit die Analysetiefe der Engines.
Hinweis: Züge, die ein Fragezeichen haben, werden nie analysiert.