Anleitung ChessBase 17

Zentibauernverlust-Analyse

Zentibauernverlust-Analyse

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Zentibauernverlust-Analyse

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Ein leider häufig vorkommendes Problem im Onlineschach ist der Einsatz unerlaubter Hilfsmittel, z.B. parallel mitlaufende Schachengines. Zur Messung von taktischer Genauigkeit und als Indiz möglicher Computerhilfe hat sich die Zentibauernverlust-Analyse eingebürgert. Diese nachträgliche Analyseoption für gespielte Partien ist in ChessBase implementiert.

 

Markieren Sie innerhalb der Partienliste einer Datenbank die Partien, die mit der Zentibauern Analyse geprüft werden sollen.

 

Partieliste -> Analysetab -> Zentibauern-Analyse.

 

Beispiel

 

Der Zentibauernverlust wird folgendermassen ermittelt: wenn ein Spieler aus Sicht einer Engine einen Zug macht, der schlechter als der beste Enginezug ist, erleidet er mit diesem Zug einen Zentibauernverlust. Das ist der Abstand des gespielten Zugs zum besten Enginezug gemessen in Zentibauern, weil jede Enginebewertung bekanntlich in Bauerneinheiten dargestellt wird.

 

Mittelt man diesen Verlust über die gesamte Partie, berechnet also den Durchschnitt, so erhält man ein Mass für die taktische Präzision der Züge. Wird immer der beste Enginezug gespielt, ist der Zentibauernverlust für eine Partie Null.

 

Auch wenn die Zentibauernverluste für einzelne Partien stark schwanken, so sind sie jedoch bei mehreren Partien ein brauchbares Maß für Spielstärke/Präzision. Blitzpartien haben entsprechend bei Spielern aller Klassen höhere Werte.

 

Wählen Sie in einer Datenbank die zu prüfenden Partien aus (Strg-A für alle Partien). Dann im Tab Analyse der Aufruf Zentibauernanalyse. Eine Suchzeit von null (=400ms) bis drei Sekunden ist in Verbindung mit einem aktuellen schnellen Rechner völlig ausreichend.

 

Beispiel

 

Nach Abschluss der Analyse wird das Ergebnis in eine Textdatei im Verzeichnis der Datenbank geschrieben.

 

Starke GMs erreichen in langen Partien ZVBs zwischen 15 und 25. Vereinsspieler leisten zwischen 30 und 60. Allerdings können die Werte stark schwanken. Auch Vereinsspieler bringen durchaus einmal niedrige Werte um die 10 aufs Brett.

 

Ein niedriger Wert in einer Einzelpartie ist kein Cheatingbeweis. Gerade in ruhigen Remispartien liegen die Werte tendenziell niedriger.

 

Aussagekräftige Werte ergeben sich nur aus höheren Partienzahlen.

 

Interpretation der Werte

Die Ergebnisse der Zentipawnanalyse werden sowohl in die Notation als auch in eine separate Textdatei geschrieben. Die Textdatei befindet sich in dem Verzeichnis, in dem die Datenbak gespeichert ist.

 

Beispiel Notation

 

CentiPawn Loss w=32/b=53. biggest=102/278

 

In der Notation steht der durchschnittliche Zentibauernverlust für Weiß und Schwarz (in Hundertstelbauern).

 

In der Ausgabedatei im Verzeichnis der Datenbank steht das Ergebnis für jede Partie des Spielers einzeln und dahinter der Durchschnitt für alle Partien.

 

Richter, 4, 59 avg=26 heißt zwei Partien, eine mit 4, eine mit 59. Mittel (Average) ist 26.