Fritz Anleitung

Nunn-Match

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Spielstärkevergleich durch Matches nach vorgegebenen Ausgangsstellungen ohne Eröffnungsbücher ist aus folgenden Gründen sinnvoll:

 

Im Zeitalter der lernfähigen Eröffnungsbücher wird der Einfluß des Buches auf den Partieausgang so gesteigert, daß zur Erlangung aussagekräftiger Resultate zur Spielstärkemessung große (dublettenfreie) Partiemengen erforderlich werden. Es mag interessant sein, das Eröffnungsbuch zu testen, doch sind die Bücher bei modernen Programmen völlig austauschbar und gerade bei Kommodo so leicht massiv änderbar, daß ihre Bedeutung für die Bewertung der Engine in den Hintergrund tritt. Das soll nicht den hohen Wert eines sorgfältig getunten Buches im Spiel gegen andere Programme schmälern – nur wen interessiert das im eigenen praktischen Umgang mit dem Programm?

 

Die Vorgabe einer definierten Partienmenge verhindert das Unterschlagen von unerwünschten Testergebnissen. Beliebte Praxis in herstellerabhängigen "Rezensionen" ist das Zitat von einigen wenigen genehmen Partien gegen Konkurrenzprogramme.

 

Wenn die genaue Hardwarekonfiguration angegeben wird und in der Partie zu jedem Zug Bedenkzeit und Bewertung gespeichert ist, ergibt sich mit dem Nunn-Match eine Testmethodik für Schachprogramme, die erstmals vollständig überprüfbar ist und damit bewußte oder unbewußte Manipulationen ausschließt. Partien zwischen Schachprogramme sind „Experimente“. Experimente machen nur Sinn, wenn Sie belegbare Ergebnisse ergeben. Belegbarkeit fordert so genaue Angabe der Parameter, daß jedermann die Ergebnisse reproduzieren kann.

 

Sie können jederzeit auch eine eigene Datenbank mit Vorgabestellung im CBH Format nutzen und diese einsetzen.