Anleitung ChessBase 17

Analyse mit der Buddy Engine

Analyse mit der Buddy Engine

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Analyse mit der Buddy Engine

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Diese neue bislang noch nicht implementierte Form der Analyse führt eindeutig zu präziseren Analysen, speziell bei komplexen Stellungen. Eine Engine analysiert die Stellungen der Enginevariante und ermittelt, ob bestimmte Züge forciert sind!

 

Beispiel

 

Unser Terminus für diese Engine lautet Buddy Engine.

 

Alle forcierten Züge werden im Enginefenster durch ein buntes Quadrat kommentiert. Das Quadrat wird vom Programm als Symbol für „Einziger Zug“ genutzt. Eine forcierte Variante erkennt man sofort, denn sie wird farbig angezeigt und sieht deshalb „ziemlich bunt“ aus.

 

Es ist für den Anwender spannend, forcierte Varianten zu entdecken: so könnte man in der Eröffnungsvorbereitung einen etwas „schlechteren“ Zug spielen, der aber dem Gegner höchste Genauigkeit abverlangt, weil alles forciert ist. Das hat höhere praktische Gewinnchancen als ein Zug, der vielleicht 0.3 Bauern besser aber leicht zu behandeln ist.

 

Wir empfehlen seit Jahren, mit zwei Varianten zu analysieren. So erkennt man, ob der beste Zug der einzig mögliche ist. Das hat einen Preis: Eine Mehrvariantensuche läuft langsamer als die Einvariantensuche.

 

 

Mit der Buddy Engine in der aktuellen Programmversion gewinnt die Einvariantensuche wieder eine größere Bedeutung, denn die Vorzüge des Multivariantemodus werden teilweise ausgeglichen. Die Buddy Engine prüft einfach nur die Ausgangsstellung und liefert dann dem Anwender die Information, inwieweit der beste Zug forciert, d.h. der einzige mögliche Zug ist.

 

Den Begriff Buddy haben wir deshalb gewählt, weil diese Engine quasi als Kumpel/Unterstützer der Hauptengine agiert. Die Buddy Engine nimmt sich ein Viertel bis ein Fünftel der Hash- und CPU-Ressourcen und lässt der Hauptmaschine damit fast uneingeschränkte Power.

 

Mit der aktuellen Hardwaregeneration schafft es der Hilfsmotor In den meisten Fällen, um zu prüfen, ob der Hauptzug einen großen Abstand in der Bewertung zum zweitbesten Zug hat.

 

Der Vorzug dieses Konzepts besteht also vor allem darin, daß die Hauptengine im Einvariantenmodus in gleicher Zeit höhere Rechentiefen erreicht und damit die Qualität der Analyse deutlich steigert.

 

Die Buddy Engine rechnet langsamer als die Hauptengine und funktioniert nach folgende Kriterien:

 

1. Die Engine soll viele Züge anschauen und hat daher weniger Rechenzeit pro Stellung.

 

2. Er hat nur eine CPU zur Verfügung.

 

Deshalb kann es zu Diskrepanzen kommen, wenn die Hauptengine erst bei großer Tiefe einen anderen scharfen Zug entdeckt. Das ist jedoch in der Praxis kein Problem, weil man das sofort erfasst und es auch eine interessante Eigenschaft der Stellung ist (Komplexität).

 

In dieser Situation schaltet man (mit prall gefüllten Hashtabellen) einfach auf die Zweivariantensuche um.

 

 

Im separaten Buddyfenster sieht man, woran die Engine gerade rechnet.  Führt man den Mauszeiger auf einen Zug der Enginevariante, wird die zugehörige Analyse im Buddyfenster angezeigt, so dass man volle Varianten sieht.

 

Beispiel

 

 

Und das nicht nur zur Ausgangsstellung, sondern zu jedem der ersten Züge. Je länger die Hauptengine rechnet, desto tiefer werden auch Buddys Analysen und desto weiter geht er in die Varianten hinein.

 

Die Kommentierungssymbole sind zweifarbig und es gibt drei geometrische Formen:

 

Die linke/obere Farbe zeigt die Bewertung des besten Zuges.
 
Die zweite Farbe entspricht dem zweitbesten Zug: Grün = Zug führt zu Vorteil / Gelb = grob ausgeglichen / Rot = Verlust.
 
Ein vertikal geteiltes Rechteck zeigt, dass der beste Zug trivial ist.
 
Diagonale von links nach rechts unten bedeutet: Nicht trivial, doch schnell zu finden. Diagonale von rechts nach links unten: Zug taucht erst später in der Suche auf, ist also schwerer zu finden.

 

Dazu ein Beispiel aus der Anzeige:

 

 

21.Sf4 ist ein gewinnbringendes Opfer und der beste Zug. Nach dem zweitbesten Zug steht Weiß auch noch gut. 23.Sxh5 ist klar der beste. Wenn Weiß nicht auf h5 nimmt, ist der Vorteil weg. Schwarz muss wiedernehmen, aber das rettet nicht.

 

Tipp: probieren Sie die Buddy Engine mit einigen kritischen Partien/Stellungen aus. In der praktischen Anwendung werden Sie schnell die Vorzüge dieses Analysekonzepts schätzen lernen.

 

Tipp: Sie können die Buddy Engine jederzeit im Enginefenster per Klick auf den kleinen grünen Button ein – oder auschalten.