Anleitung ChessBase 16

Eröffnungsübersichten

Eröffnungsübersichten

Previous topic Next topic  

Eröffnungsübersichten

Previous topic Next topic  

Zu jeder beliebigen Eröffnungsstellungen lassen sich Eröffnungsübersichten, d.h. Repertoirevorschläge erzeugen.

 

Das bedeutet eine massive Erleichterung der Eröffnungsvorbereitung. In früheren Versionen konnte der Anwender sich via Referenzanzeige oder über das Livebuch über die möglichen Fortsetzungen einer Eröffnungsvariante informieren.

 

Der Nachteil: man musste sich Zug für Zug durch die möglichen Fortsetzungen durcharbeiten. Jetzt bietet das Programm die Möglichkeit, zu jeder Eröffnungsstellung einen durchstrukturierten Variantenbaum zu generieren. Mit dieser Ansicht ist es nun bedeutend komfortabler eine Eröffnungsvriante zu studieren und zu memorieren.

 

Die Funktion „Übersichten“ steht oberhalb vom Notationsfenster zur Verfügung.

 

Übersicht via Tab aktivieren

 

 

Der Tab Übersichten hat seine eigene Partienotation, die unabhängig von der Hauptpartie arbeitet. Damit hat man die Möglichkeit von einer Partie (oder einer eigenen Eröffnungsanalyse) dorthin springen und den vom Programm generierten Variantenbaum zu sichten.

 

Beispiel

 

 

Die Übersichten stammen aus zwei möglichen Quellen:

 

1.        Zu einer beliebigen Stellung werden sie aus der Referenzdatenbank erzeugt.

 

2.        Falls eine Übersicht zur ausgewählten Variante bereits auf auf dem Server existiert steht die Eröffnungsübersicht sofort zur Verfügung.

 

Die Übersichten stellen Repertoirevorschläge aus Sicht einer Farbe dar. Für diese Farbe wird vom Programm ein optimaler Zug gewählt und daraufhin führt das Programm alle plausiblen Antworten aus.

 

Ein wichtiger Aspekt bei der Auswahl einer Eröffnungsvariante sind natürlich persönliche Präferenzen des Anwenders. Dieser Aspekt wird vom Programm berücksichtigt und es bietet die Möglichkeit, den Stil der Repertoirevorschläge nach einstellbaren Kriterien zu bestimmen.

 

Unterschiedliche Präferenzen

 

Der Stil „Traditionell“ filtert/berücksichtigt aus der Referenzdatenbank die auf GM-Level gespielten Hauptvarianten, die in der Regel auch die tiefsten Verzweigungen bieten.

 

Für Spieler die sich an der aktuellen Eröffnungspraxis orientieren, dürfte der Stil „Modevarianten“ interessanter sein. Hier werden vorallem Züge ausgewählt, die in der modernen Spielpraxis dominieren. Das gibt in diesemModus häufig erhebliche Abweichungen zu traditionellen Hauptvarianten und damit liefert diese Einstellung die theoretisch fundierteste und interessanteste Übersicht.

 

Die Einstellung „Nebenvarianten“ bietet sich für den zeitklammen Amateur an, der wenig Zeit für das ausführliche Studium von Hauptvarianten einer Eröffnung hat. So wie man bei einer Google-Suche meist nur auf die obersten Fundstellen klickt, so üben auch bei Eröffnungsvorbereitung die häufig gespielten oben stehenden Züge eine magnetische Wirkung auf viele Spieler aus. Dabei werden gut spielbare Nebensysteme übersehen, in denen man mit wenig Vorbereitungsaufwand zu passablen, gut spielbaren Stellungen gelangen kann.

 

Etwas halbseiden ist eine Eröffnungsübersicht im „Gambit“-Stil, die jedes halbwegs spielbare Opfer berücksichtigt. Von den bekannten Gambits der Schachtheorie wird fast jedes in diesen Übersichten sicher reproduziert. Und wenn nicht, dann nur, weil die alternative Hauptvariante auch Opfer enthält.

 

Die Einstellung „Angriff“ sucht in respektablen aktuellen Partien nach möglichst scharfen Fortsetzungen. Das führt teils zu sehr aggressiven Nebensystemen, z.B. oft mit frühem h2-h4. Wenn man dann schaut: „Wer spielt den sowas?“, lautet die Antwort nicht selten „Magnus Carlsen“.

 

Der Stil „Positionell“ ist dagegen deutlich solider. Klare Aufbauten, sicherer König, ruhige Fahrwasser, Spiel am Damenflügel, Unterminierung von Bauernketten und Raumvorteil sind hier die wichtigsten Kriterien für den Aufbau der Variantenübersicht.

 

Bei „Vereinfachen“ wird Abtausch über offene Linien und Symmetrie der Bauernstruktur angestrebt, um möglichst unterkomplexe Stellungen aufs Brett zu bekommen.

 

Die Einstellung „Engine“ bietet eine konkrete Überprüfung der Fortsetzungen mit der als Standardengine definierten Engine. Ansonsten entspricht die Auswahl dem Modus „Modevarianten“. Die Einstellung für die Definition der Standardengine können Sie via Menü Datei - Optionen - Engine vornehmen.

 

Die Variantentiefe kann der Anwender über die Schalter Einstieg – Klub – Turnier – Meister – Enzyklopädie einstellen.

 

 

Die Darstellung der einfachen Repertoires mit den Tiefen „Einfach“ oder „Klub“ bieten eine kompakte Darstellung des Variantenbaums. Diese Einstellungen machen vor allem für „zeitnotgeplagte“ Amateure Sinn: die kurze Zusammenfassung erleichter das schnelle Memorieren und geben einen direkten Überblick über die Hauptvarianten!

 

Der Status während der Erzeugung der Übersicht wird im Fenster angezeigt. Z.B. Fertig, Hochgeladen u.s.w.

 

Wenn man auf die Schaltflächen zu Stil und Tiefe klickt führt das eine Serverabfrage aus und die Übersicht wird geladen, sofern verfügbar. Dies bedeutet, dass eine bereits durchgeführte Analyse direkt geladen wird, wenn Sie bereits ausgeführt und auf dem Server gespeichert wurde. Diese Information wird nach Abfrage innerhalb der Notation angezeigt.

 

Repertoire vorhanden

 

Die Beschreibung bezieht sich auf die Arbeitsituation mit einer aus einer Datenbank geladenen Partie. Bei der manuellen Zugeingabe passiert das nicht, damit die Notation unverändert bleibt. Dann klickt man auf den Schalter „Server prüfen“.

 

Repertoire nicht vorhanden

 

Falls man selbst ein Repertoire erzeugt, das auf dem Server noch nicht existiert, wird es dort gespeichert. Falls es bereits auf dem Server existiert, kann es dort überschrieben werden, falls die eigene Referenzdatenbank aktueller und besser ist.

 

Beim Abruf vom Server wird die Variante ab der Abfragestellung überschrieben. Man kann jedoch Eröffnungsübersichten auch beliebig verschachteln. Dazu aktiviert man in dem Einstelldialog die Option „Verschmelzen“. Dann wird die Übersicht an der aktuellen Stelle eingefügt, ohne bestehende Züge zu überschreiben.

 

Falls zu einer Stellung Übersichten auf dem Server bereit stehen, werden Stil, Tiefe und Farbe mit einem „*“ markiert.

 

Hinweis: Sie können zum Schutz Ihrer Privatsphäre die Verbindung zum Server unterbrechen.