Cloudanalyse
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Schachspieler analysieren in der Regel ihre Partien oder Schachpositionen interaktiv. Sie probieren Varianten auf dem Brett und lassen diese durch mitlaufende Engines bewerten. Nicht immer reicht jedoch die Zeit, die Engine dabei in sichere Rechentiefen vordringen zu lassen. Das Gegenmodell ist die unbeaufsichtigte Analyse, bei der eine Engine sehr lange an derselben Stellung rechnet. Für solche Langzeitanalysen gibt es zwei Funktionen in ChessBase: Die tiefe Analyse und die Cloudanalyse.
Die Cloudanalyse ist eine tiefe Analyse, bei der mehrere Engines parallel arbeiten, was enorm Zeit spart und die Genauigkeit der Analysn erhöht. Diese Engines laufen entweder auf anderen Computern, wo man sie mit wenigen Klicks bereitstellt. Oder man lässt auf einem leistungsfähigen Rechner mehrere lokale Engines parallel arbeiten, die sich dann allerdings die verfügbaren Resourcen, also die Prozessorkerne, teilen müssen. Der grosse Vorzug der Analyse via Engine Cloud besteht u.a. auch darin, dass diese Engine/Hardwarekonfigurationen ohne Ressourcenverlust genutzt werden können.
In der Cloudanalyse übernehmen die zusammengeschalteten Engines verschiedene Rollen: Eine Engine steuert immer die Analyse. Eine andere berechnet die ganze Zeit ausschließlich die Kandidatenzüge in der Grundstellung, damit hier optimale Rechentiefe erreicht wird. Dann gibt es eine oder beliebig viele Engines die Gegenzüge auf je einen der Kandidatenzüge suchen. Ihre Suche ändert sich nur, wenn sich die Kandidaten ändern.
Eine praktische Konfiguration besteht aus zwei bis vier Engines: Eine zur Steuerung, eine für die Kandidaten und optional ein bis zwei für die Antworten auf die stärksten Kandidaten. Man kann auch mehrere Kandidatenengines betreiben, was Sinn macht, wenn sich deren Zugvorschläge unterscheiden.
Wird mit Cloudengines auf anderen Rechnern gearbeitet, läuft die Analyse robust weiter, wenn einzelne Engines ausfallen. Das kann passieren, wenn die Internetverbindung gestört ist oder man eine fremde Engine benutzt. Voraussetzung ist, dass mindestens die Steuerengine auf dem lokalen Rechner arbeitet. Weiterhin kann man jederzeit weitere Cloudengines hinzunehmen, die dann automatisch eingebaut werden.
Die Funktion bietet also eine tiefe Analyse einer einzelnen Stellung mit mehreren parallel laufenden Engines. Kann mit Cloudengines (von anderen Computern) oder mit lokalen Engines durchgeführt werden. Lokale Engines müssen sich allerdings die Resourcen teilen, was sie ausbremst. Cloudengines können privat von eigenen Computern stammen oder angemietet werden.
Die Funktion macht - wie zuvor beschrieben - nur Sinn, wenn mehrere Engines zum Einsatz kommen.
Nach dem Start können Sie die Funktionen festlegen, die die ausgewählten Engines übernehmen sollen.
Bei der Cloudanalyse rechnet eine Engine die ganze Zeit ununterbrochen an den Kandidatenzügen der Ausgangsstellung. Eine andere Engine („Analysesteuerung“) führt die Kandidatenzüge aus und erzeugt damit einen Variantenbaum. Im Gegensatz zur tiefen Stellungsanalyse (s.o.) übernimmt die steuernde Engine bei jedem neuen Durchgang ohne Zeitverlust die Kandidatenzüge.
Schließlich können zusätzliche Engines gleichzeitig Antworten (Option Antwortzüge) auf die Kandidatenzüge berechnen, die dann ebenfalls ohne Zeitverlust übernommen werden. Diese Engines rechnen auch ununterbrochen, nur wenn sich die Kandidatenzüge ändern, starten sie die Suche neu. So kann man sich selbst einen kleinen „Cluster“ bauen.
Während die Cloudanalyse läuft können zusätzliche Engines über die Cloud (Cloud Engines) zugeschaltet werden, ohne die Analyse zu stören.
Diese übernehmen dann automatisch die richtigen Rollen. Fallen Cloudengines aus, läuft die Analyse ungestört weiter, sofern man mit einer lokalen Steuerengine arbeitet.
Wenn man mehrere Engines vorab lädt, können die Rollen vorab konfiguriert werden. Es macht z.B. Sinn, mit zwei sehr unterschiedlichen Kandidatenengines zu arbeiten, damit kein analytischer Einheitsbrei entsteht.
Cloud Analyse mit lokal gespeicherten Schachengines
Sie können diese Analyse auch ohne Cloud Engines durchführen, mit einem leistungsfähigen Rechner ist das auch mit lokal gespeicherten Schachengines sinnvoll. Dazu starten Sie im Brettfenster den Standard Kiebitz und mehrere Kiebitz Engines.
Hinweis: Varianten, die beim Start der Analyse in der Notation stehen, werden nie gelöscht (es sei denn, sie stammen von einer früheren Cloud-Analyse) und immer analysiert.
Züge, die ein Fragezeichen haben, werden nie analysiert.