Fritz 15 Anleitung

Regeln - Sehbehinderte Spieler

Regeln - Sehbehinderte Spieler

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Die Veranstalter haben das Recht, die folgenden Regeln den örtlichen Umständen anzupassen. In Wettkämpfen zwischen sehenden und sehbehinderten Spielern kann jeder der beiden Spieler die Benutzung von zwei Schachspielen verlangen. Der sehende Spieler benutzt ein normales Spiel, der sehbehinderte Spieler ein speziell gefertigtes. Das speziell gefertigte soll den folgenden Bestimmungen entsprechen:

 

a) Mindestgröße 20 x 20 Zentimeter

b) die schwarzen Felder sind erhaben

c) eine Sicherungsöffnung in jedem Feld

d) jede Figur hat einen Stift, der in die Sicherungsöffnungen paßt

e)Figuren im Stauntonformat, die schwarzen Figuren sind besonders gekennzeichnet

 

 

Die folgenden Regeln sollen gelten:

 

1.

Die Züge müssen deutlich angesagt werden, vom Gegner wiederholt und von ihm auf einem Brett ausgeführt werden. Um die Ansage so deutlich wie möglich zu machen, wird der Gebrauch folgender Namen statt der Buchstaben vorgeschlagen. Die algebraische Notation wird benutzt.

A-Anna B-Bella C-Cesar D-David

E-Eva F-Felix G-Gustav H-Hector

 

Die Reihen von Weiß nach Schwarz werden mit den deutschen Nummern bezeichnet:

1-eins 2-zwei 3-drei 4-vier

5-fünf 6-sechs 7-sieben 8-acht

 

Die Rochade wird mit "Lange Rochade" und "Kurze Rochade" angesagt.

 

Die Figuren tragen folgende Namen:

König, Dame, Turm, Läufer, Springer, Bauer.

 

Wenn ein Bauer umgewandelt wird, muß der Spieler ansagen, welche Figur er wählt.

 

2.

Auf dem Brett des sehbehinderten Spielers zählt eine Figur als "berührt", wenn sie aus derSicherungsöffnung genommen wurde.

 

3.

Ein Zug gilt als ausgeführt wenn:

 

a) bei einem Schlagen, die geschlagene Figurvom Brett des am Zuge befindlichen Spielers genommen wurde,

b) eine Figur in eine neue Sicherungsöffnung gesteckt wurde,

c) der Zug angesagt wurde.

 

Nur dann darf die Uhr des Gegners in Gang gesetzt werden.

 

Für die Punkte 2 und 3 gelten für den sehenden Spieler die normalen Schachregeln.

 

4.

Eine Spezialuhr für den sehbehinderten Spieler sollte verfügbar sein. Sie sollte die folgenden Einrichtungen haben:

 

a) Ein Zifferblatt mit verstärkten Zeigern, alle fünf Minutenteilungen mit einem erhabenen Punkt bezeichnet und alle fünfzehn Minutenteilungen mit zwei Punkten.

b) Ein Fallblättchen, das leicht ertastet werden kann. Es ist darauf zu achten, daß das Fallblättchen so angeordnet ist, daß der Spieler den Minutenzeiger

während der letzten fünf Minuten der Stunde ertasten kann.

 

5.

Der sehbehinderte Spieler muß die Partie in Braille oder Langschrift notieren oder ein Bandgerät benutzen.

6.

Ein Versprechen bei der Ansage der Züge muß sofort berichtigt werden, und zwar bevor die Uhr des Gegners in Gang gesetzt wird.

7.

Falls während des Spiels auf den beiden Brettern unterschiedliche Stellungen festgestellt werden, müssen sie unter Mithilfe des Schiedsrichters und unter Benützung der Aufzeichnungen beider Spieler berichtigt werden. Wenn beide Aufzeichnungen übereinstimmen, muß der Spieler, der den richtigen Zug

aufgeschrieben, aber den falschen ausgeführt hat, seine Brettstellung entsprechend den Aufzeichnungen berichtigen.

8.

Wenn unterschiedliche Stellungen festgestellt werden und die Mitschriften nicht übereinstimmen, werden die Züge bis zu dem Zug zurückgenommen, wo beide Mitschriften übereinstimmen. Der Schiedsrichter berichtigt die Stellung der Uhren entsprechend.

9.

Der sehbehinderte Spieler darf sich von einem Helfer unterstützten lassen, der folgende Pflichten hat:

 

a) die jeweiligen Züge auf dem Brett des Gegners auszuführen,

b) die Züge beider Spieler anzusagen,

c) die Mitschrift für den sehbehinderten Spieler durchzuführen und die Uhr seines Gegners in Gang zu setzten (unter Beachtung von 3.c),

d) den sehbehinderten Spieler nur auf dessen Verlangen über die Zügezahl und den Zeitverbrauch beider Spielerzu informieren,

e) den Sieg bei Zeitüberschreitung zu reklamieren und den Schiedsrichter über das Berühren von Figuren durch den sehenden Spieler zu informieren,

f) die Formalien bei einem Spielabbruch vorzunehmen.

 

10.

Wenn der sehbehinderte Spieler keinen Helfer nutzt, kann der sehende Spieler einen Helfer benutzen, der die Aufgaben unter Punkt 9.a und b übernimmt.